Die Energiemarktkrise hat vieles gezeigt. Auch, dass so mancher Energieversorger seine Kommunikation nicht gut aufgestellt hat. Was in normalen Zeiten als „historisch gewachsen“ irgendwie funktionierte, stellt sich jetzt als abstimmungsintensiv und ineffektiv heraus. Darunter leiden nicht nur die Mitarbeitenden, die im täglichen Tun oft nicht mehr wissen, wie sie die Vielfalt der Aufgaben bewältigen sollen. Es leidet auch die Klarheit der Botschaft nach außen.
„Die Politik schafft uns zusätzlich Arbeit an.“ So oder so ähnlich tönt es aus der Energiebranche. Durchaus verständlich, doch gehört auch zur Wahrheit: Jedes Unternehmen sollte in der Lage sein, auch in ungewöhnlichen Situationen der Außenwelt klare Botschaften zu senden. Dazu brauchen Führungskräfte abteilungsübergreifend ein gemeinsames Verständnis über die jeweiligen Aufgaben und Prioritäten. Und die dazugehörigen Prozesse müssen sauber definiert und abgestimmt sein.
Bei manchen Energieversorgern hapert es da ausgerechnet an der Kundenschnittstelle. Der Service bedient traditionell die Standardkommunikation. Gerade jetzt hat er mit der Prozessabwicklung so viel zu tun, dass für strategische Botschaften vermeintlich keine Zeit bleibt. Der Vertrieb organisiert seine Absatzkampagnen, setzt diese vielleicht kurzfristig aus, beginnt aber auch wieder, wenn der Einkauf gerade günstig entsprechende Energiemengen ergattert hat. Und die Kommunikationsabteilung – die manchmal sogar „Marketing“ heißt – versucht, die Reputation hochzuhalten, weiß jedoch auch nicht, ob es aktuell geschickt ist, den jährlichen Stadtlauf zu sponsern.
Definieren Sie klare Aufgaben und Prioritäten
Gerade unter Stress kann es schnell passieren, dass jeder in alle Richtungen arbeitet und wichtige Aufgaben vergessen werden. Daher sollten Sie in gemeinsamen Workshops mit Ihren Mitarbeitern klare Aufgaben und Prioritäten definieren. Fragen Sie sich: Was müssen wir unbedingt tun? Was machen wir doppelt? Was fehlt? Und was sollten wir endlich gar nicht mehr tun?
Abteilungsübergreifend kommunizieren
Um sicherzustellen, dass alle Abteilungen aufeinander abgestimmt sind, sollten Sie abteilungsübergreifend kommunizieren. Klären Sie in gemeinsamen Meetings Schnittstellen und Verantwortlichkeiten und schließen Sie Bündnisse, bevor Gräben aufgerissen wurden. So können Sie die Reaktionsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern.
Kooperativer Ansatz
Geben Sie Ihren Mitarbeitern Raum, mitzudiskutieren und schaffen Sie so eine offene und kooperative Arbeitsatmosphäre. Reden Sie miteinander, bevor die Situation eskaliert, und finden Sie gemeinsam Lösungen. Ein kooperativer Ansatz ist nicht nur erfolgsentscheidend, sondern erhöht auch die Mitarbeiterzufriedenheit und das Engagement.
Realistischer Umsetzungsplan
Nachdem Sie klare Aufgaben und Prioritäten definiert und abteilungsübergreifend kommuniziert haben, ist es wichtig, einen realistischen Umsetzungsplan für die nächsten 2 Jahre aufzusetzen. Dabei sollten Sie sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren und nicht versuchen, alles auf einmal zu lösen.