Ihre Stakeholder – ein wesentlicher Faktor im Nachhaltigkeitsmanagement

Die Einbindung der Stakeholder in die Unternehmensentwicklung ist ein Aufgabe mit Mehrwert für alle Beteiligten, insbesondere wenn es um Nachhaltigkeit geht. So sehen dies auch die Gremien, die die neue EU-Nachhaltigkeitsberichtpflicht, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) entwickelt haben: Sie rücken diese wichtige Aufgabe jetzt stark in den Fokus.

Wesentliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt identifizieren, potenzielle Chancen erkennen oder tatsächliche Risiken einschätzen: Hier sieht die CSRD im Austausch und der Einbindung der Stakeholder eine wichtige Aufgabe für die Unternehmensentwicklung. Gleichzeitig sollen so die Interessen von Anteilseignern, Kunden, Anrainern, Investoren u.v.m. nachhaltig gewahrt werden. 

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fordert explizit: “Das Unternehmen muss darlegen, wie die Interessen und Standpunkte seiner Interessenträger in die Strategie und das Geschäftsmodell des Unternehmens integriert werden” (ESRS E2 SBM-2).

Gemäß ESRS 1 sind Stakeholder Personen oder Gruppen, die das Unternehmen beeinflussen können oder von ihm beeinflusst werden. Benannt werden zwei Hauptgruppen:

  • Betroffene Interessenträger: Einzelpersonen oder Gruppen, deren Interessen von den Aktivitäten des Unternehmens und seinen direkten sowie indirekten Geschäftsbeziehungen in der gesamten Wertschöpfungskette betroffen sind oder sein könnten.
  • Nutzer von Nachhaltigkeitserklärungen: Hauptnutzer der allgemeinen Finanzberichterstattung (z. B. Investoren, Kreditgeber, Kreditinstitute usw.) sowie sonstige Nutzer der Nachhaltigkeitserklärungen, darunter Geschäftspartner, Gewerkschaften, Sozialpartner des Unternehmens, Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen usw.

3 Tipps zum Umgang mit den eigenen Interessensträgern

1. Lerne deine Stakeholder kennen

Für den Berichterstellungsprozess bedeutet dies konkret, dass die verschiedenen Interessengruppen in unterschiedlicher Weise Einfluss auf das Unternehmen und seine strategischen oder operativen Nachhaltigkeitsentscheidungen haben. Zu Beginn des CSRD-Prozesses ist eine Wesentlichkeitsanalyse nach dem Grundsatz der Doppelten Materialität gefordert, um alle relevanten Aspekte zu identifizieren, die die Entwicklung und Möglichkeiten eines Unternehmens beeinflussen sowie seine Auswirkungen.

Wir empfehlen, als einen der ersten Schritte ein Stakeholder-Mapping durchzuführen. Welche Personen oder Gruppen haben in welcher Weise eine wesentliche Bedeutung für die Arbeit des Unternehmens? Wer kann positive Auswirkungen haben oder wirtschaftlich nachhaltige Chancen bieten? Wer birgt andererseits erhöhte Risiken? Welche Personen müssen unbedingt bei Entscheidungen berücksichtigt oder informiert werden?

2. Komm deinen Stakeholdern näher

Sobald die wichtigsten Interessengruppen identifiziert wurden, sollten sie in den Auswahlprozess für wesentliche Nachhaltigkeitsthemen einbezogen werden. Dies kann durch Experteninterviews und Interaktionsanalysen zu Beginn erfolgen, um fachspezifische Themen, Anforderungen und Ansprüche zu identifizieren, gefolgt von einer breit angelegten abschließenden Umfrage, um die endgültige Auswahl zu überprüfen.

Die Erkenntnisse aus der Einbeziehung der Interessengruppen spielen im weiteren Verlauf der Wesentlichkeitsanalyse eine zentrale Rolle. Wurde das Feedback aus den Einzelinterviews berücksichtigt? Welchen Einfluss hatte die Online-Umfrage auf die Auswahl der priorisierten Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen?

3. Liebe deine Stakeholder

In unserem Verständnis von Nachhaltigkeit spielen die verschiedenen Stakeholder eine entscheidende Rolle. Sie repräsentieren den Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens – sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft. Die Kenntnis ihrer Bedürfnisse wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, da die Etablierung als nachhaltiges Unternehmen erfordert, die eigenen Stakeholder zu kennen. Dies bedeutet, zu verstehen, was sie wollen, benötigen und ablehnen.

In jedem Fall ist es entscheidend, dass der Auswahlprozess, die Kriterien und die Bewertung nachvollziehbar dokumentiert werden. Warum? Weil auch der CSRD-Prozess und -Bericht wiederum Stakeholder haben: die Leserinnen und Leser, also Investoren, Anteilseigner, Anleger, NGOs, Kommunen und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen. Jeder darf wissen, wie ernst es ein Unternehmen mit der nachhaltigen Zukunft meint.

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