VSME statt CSRD. Eine smarte & freiwillige Alternative

Die EU-Kommission hat Ende Februar 2025 Vorschläge vorgelegt, die die Nachhaltigkeitsberichterstattung für viele Unternehmen erheblich vereinfachen sollen. So würden durch die Veränderung des Schwellenwerts von 250 auf 1000 Mitarbeiter künftig fast 80 % der Unternehmen aus der Pflicht zur Berichterstattung gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) herausfallen. Schlussfolgerung: Aller Vorbereitungsaufwand umsonst und Nachhaltigkeits-Reporting einstellen?

Nein, bitte nicht! Rund um Klima, Umwelt & Menschenrechte steht noch viel zu viel auf to-do-Liste, als dass man eine Pause einlegen könnte. Die dennoch begrüßenswerte Entschlackung der ESRS und der CSRD-Regulatorik, die hoffentlich in den nächsten Monaten verabschiedet wird, könnte vielmehr als Chance für einen Neustart des Themas gesehen werden. Als freiwillige Alternative drängt sich gerade der Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs, kurz VSME, in Vordergrund. Der präsentiert sich als smarte und machbare Alternative. Im Folgenden erläutern wir, warum eine Berichterstattung nach VSME jetzt besonders sinnvoll sein kann.

Die Vorteile des VSME-Standards

Der VSME-Standard wurde speziell für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, die nicht unter die CSRD fallen. Er bietet ein flexibles und ressourcenschonendes Framework für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

  • Das Basis-Modul: Enthält grundlegende Informationen wie Emissionen und Arbeitsschutzkennzahlen.
  • Das umfassende Modul: Für detailliertere Berichte, mit ergänzenden Informationen wie zu Klimarisiken und Menschenrechten.

Durch diese Flexibilität können Stadtwerke ihre Berichterstattung an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Die Vorteile sind vielfältig:

  • Zugang zu Finanzierung verbessern: Banken und Investoren legen zunehmend Wert auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Durch transparente Berichterstattung nach VSME können Stadtwerke ihre Attraktivität für Kapitalgeber erhöhen.
  • Marktposition sichern: Kunden bevorzugen zunehmend Partner mit nachweisbarer Nachhaltigkeitsleistung. Ein Bericht nach VSME kann als Alleinstellungsmerkmal dienen.
  • Ressourcen sparen: Die strukturierte Erfassung von Umweltkennzahlen ermöglicht Einsparungen bei Energie, Wasser und anderen Ressourcen.
  • Risiken frühzeitig erkennen: ESG-Risiken in der Liefer- und Wertschöpfungskette können identifiziert und Geschäftsstörungen vermieden werden.
  • Compliance vereinfachen: Der Standard hilft dabei, ESG-Zahlen-Anforderungen von Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern wie Gesellschaftern oder Investoren zu erfüllen und rechtliche Risiken zu minimieren. Dazu zählen beispielsweise Scope-3-Angaben.
  • Transparenz zahlt auf Vertrauen ein: Nachhaltiges Handeln mit belastbaren Zahlen belegen. Neben dem Storytelling über Leuchtturmprojekte zeigt ein freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht, dass man es als Unternehmen ernst mit der Zukunftsfähigkeit meint.   

Fazit

Ein Bericht nach dem VSME-Standard ist eine pragmatische Lösung für kleinere und mittlere Stadtwerke sowie Energieversorger, die aus der CSRD-Pflicht herausfallen. Er ermöglicht eine strukturierte Nachhaltigkeitsberichterstattung mit geringem Aufwand, bietet ein relevantes Basisset an Informationen für alle Stakeholder, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit und bereitet Unternehmen auf zukünftige Anforderungen vor. Angesichts der wachsenden Bedeutung von ESG-Kriterien ist dies eine strategische Investition in die Zukunft.

Unternehmen können jetzt handeln, um sich frühzeitig auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen und ihre Position im Markt zu stärken. Als Unternehmensberatung unterstützen wir Sie gerne bei der Implementierung des VSME-Standards – sprechen Sie uns an!

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