Neue Narrative: Warum die Energiewende Local Heroes braucht

Wenn von Transformation, Klimaneutralität und Innovation die Rede ist, greifen viele Debatten reflexhaft zu den großen Bildern: zur Mondlandung, zum nationalen Kraftakt, zur “OP am offenen Herzen”. Doch diese Narrative greifen zunehmend zu kurz. Denn die Energiewende findet nicht in den Erzählungen, sondern im Alltag statt und wird dort bereits mannigfaltig gestaltet. Von Menschen und Unternehmen, die sich nicht als Teil eines historischen Epos verstehen, sondern schlicht ihre Arbeit machen. Und das mit Kreativität, Ausdauer und Vernetzung.

Pragmatismus vor Pathos

Während auf politischen Bühnen weiterhin Masterpläne und große Narrative bemüht werden, zeigen lokale Akteure längst, wie sich Fortschritt konkret umsetzen lässt: Stadtwerke, Mittelständler und Initiativen, die oft ohne große Aufmerksamkeit vor Ort Lösungen entwickeln – passfähig zur Region, technologieoffen und mit Blick für das Machbare. Sie stehen sowhl für das „große Ganze“, als auch für eine dezentrale, resiliente und sozial eingebettete Transformation. Sie bauen sich ihre eigene Erzählung in Form der realen Praxis mit Rückschlägen, Lernkurven und Erfolgen.

Innovationen aus der Fläche, nicht aus der Vision

In den Städten und Quartieren werden Solaranlagen installiert, Nahwärmenetze geplant, Speicherlösungen getestet. In Kommunen entstehen Bürgerenergieprojekte, lokale Plattformen für Flexibilität und neue Formen der Kooperation. Hier wird nicht auf den regulatorischen Befreiungsschlag gewartet, sondern in den vorhandenen Spielräumen gehandelt. Und genau hier entsteht ein neuer Typus von Innovationskraft: technologiekompetent, gemeinschaftsbezogen, wirkungsvoll.

Diese „Local Heroes“ verdienen mehr Aufmerksamkeit. Denn ohne diese lokale Umsetzungsintelligenz wird die Energiewende scheitern – unabhängig davon, wie (un)ambitioniert die Ziele oder wie umfassend die Programme sind.

Kommunikation als Schlüssel: lokal und konkret

Damit diese lokal verankerten Initiativen nicht nur Wirkung entfalten, sondern auch Akzeptanz und Nachahmung fördern, braucht es eine andere Art von Kommunikation. Kein strategisches Reputationsmanagement von oben, sondern Dialog auf Augenhöhe. Keine Hochglanz-Erzählung, sondern plastische Geschichten aus der Stadt. Authentisch, nahbar, lösungsorientiert.

Der Nutzen und Mehrwert neuer Lösungen muss am Ende vor Ort erlebt, verstanden und weitererzählt werden. Gute Kommunikation in der Transformation ist daher keine Kür, sondern Voraussetzung. Sie übersetzt abstrakte Konzepte in konkrete Handlungen, vermittelt Sinn und stiftet Vertrauen.

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